Marienbad, kurzer Reiseführer

Marienbad - auf tschechisch Mariánské Lézni - war um die Jahrhundertwende neben Karlsbad das berühmteste Kurbad österreichischen Donaumonarchie, wenn nicht ganz Europas. Ob auch Kaiserin Sissi hier weilte, ist nicht belegt - dass aber neben weltberühmten Schriftstellern wie dem Amerikaner Mark Twain auch gekrönte Häupter zu Gast waren, ist gesicherte Historie. Der englische König Edward VII (nach dem in England in Baustil benannt ist) hielt sich hier lieber und öfter auf als im etwa 30 km weiter nördlich gelegenen Karlsbad .

In den 60er und 70ern, also vor rund 40 Jahren, ist der Name Marienbad wohl vor allem durch den Titel eines Films der französischen "Nouvelle vague" ein Begriff geworden: "L'année dernière à Marienbad", Regisseur: Alain Renais. Ein berümter Film, zu dem Kommentare in allen Filmlexika zu finden sind.

Mehr zur Geschichte Marienbads

 

Lage und Anreise

Marienbad liegt genau östlich von Bayreuth, unweit des aus Staumeldungen bekannten Autobahnkreuzes Marktredwitz, kaum 20 km von der deutschen Grenze entfernt.

 

 

Sehenswürdigkeiten
Wie Karlsbad erlebte auch Marienbad im 19. Jahrhundert, zur Zeit der Gründerjahre, des Eisenbahnbaus einen Bauboom, der mit der Neuanlage von Tourismus-Resorts wie z.B. Cancun in Mexico vergleichbar ist. Und diese Jugendstilbauten und Gründerzeitbauten sind unversehrt erhalten, trotz sozialistischer Vernachlässigung hinter dem Eisernen Vorhang.

Vor allem sehenswert ist aber die Umgebung. Die Wälder und Seen des Erzgebirges - im frühen Mittelalter gab es hier Silberbergwerke - laden zu Spaziergängen ein. Wanderrouten führen zum nahgelegenen Kloster Tepla, dessen Mönche um 1300 die heißen Quellen entdeckten und für die Errichtung von Badehäusern sorgten.

Schöne und informative Fotos von Marienbad finden Sie unter folgender Adresse: www.cbox.cz/marianske.lazne

Einen Eindruck von der Atmosphäre um 1890 vermittelt ein Gemälde aus dieser Zeit:
www.balnea.net/museum/terme/gallerie/tour/marienba.html

 

Die Mineralquellen
Über 100 Quellen sprudeln in der Marienbad und Umgebung. Die meist mit sogenannten Kolonnaden eingefassten Brunnen sind nach den und dem im 19. Jahrhundert Wichtigen benannt: der nach einem Tepler Abt benannte Ambriosiusbrunnen, der Rudolfbrunnen (österreichischer Thronfolger). Wahrzeichen der Stadt ist der Kreuzbrunnen.

Die Wasser sind sogenannte Sauerbrunnen, die mit einer Temperatur von 7 bis 10 Grad aus der Erde hervortreten. Hoch ist mit 10 bis 40 mg/Liter der Gehalt an zweiwertigem Eisen (reduziertes Eisen, das in den Verdauungsorganen leichter resorbiert werden kann als dreiwertiges, oxidiertes Eisen). Der Mineralgehalt der einzelnen Quellen sei sehr unterschiedlich, was eine "Rarität" darstelle. Als heilkräftig gelten die Marienbader Mineralwasser bei Krankheiten des Magens, des Darms, und bei Arthose und arthrtischen Krankheiten sowie bei Durchblutungsstörungen, Herzberschwerden. In der Regel wird der Genuß von bis zu einem Liter Mineralwasser täglich verordnet. Ein Bad im Wasser senke den Blutdruck und verbessere Kreislauf und Durchblutung von Gehirn und Beinen.

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