Klassenfahrt nach Prag
Thema: Architektur

Bauwerke der Gotik

Das Jüdische Viertel nördlich des Altstädter Rings fiel um 1900 einer Stadtsanierung zum Opfer. Wohl nicht zufällig heißt die breite, gerade Straße, die vom Rathaus zum Jüdischen Viertel führt "Pariser Straße" - damit wurde offenbar auf die Stadtsanierung in Paris unter Baron Hausmann Bezug genommen. Vom Abriß verschont blieben aber mehrere Synagogen, der Jüdische Friedhof und das Gemeindehaus.

Ein wichtiges Bauwerk der frühen Gotik ist die Alt-Neu-Synagoge aus der Mitte des 13. Jahrhundert . Ihren Namen trägt die Synagoge, weil Steine eines alten Jüdischen Tempels für den Bau verwendet wurden. heute ist die Synagoge in Gebrauch; die jüdische Gemeinde Prags zählt ungefähr 5000 Mitglieder. Die beiden Säulen des Eingangsportals sind die ältesten Gebäudeteile.

Der Jüdische Friedhof mit seinen 12 000 Gräber wurde vom 14. Jhdt bis 1787 benutzt. Den Juden war eine Erweiterung des Friedhofs verboten, und so wurden die Toten übereinander bestattet. Aus der Zeit der Gotik stammt das wohl berühmteste Grab des Friedhofs, das Grab des Rabbi Loew, der der Legende nach 1573 den "Golem" geschaffen haben soll, ein früher Roboter, der sich eines Tages nicht mehr an den Willen seines Herrn hielt und zerstört werden mußte.

 

Weitere Gebäude des Jüdischen Viertels:

Klaus-Synagoge: Barockgebäude von ca. 1700, dort
Ausstellung zu jüdischen Ritualen und Traditionen

Maisel Synagoge
Hier werden Kultgegenständen aufgewahrt, die von den Nazis in den besetzten Ländern Europas konfisziert wurden.

Pinkas-Synagoge
Die Wände sind bedeckt mit den Namen der von den Nazis ermordeten tschechischen und slowakischen Juden, ungefähr 80 000 Menschen. Zu sehen ist auch eine Ausstellung von Zeichnungen, die von Kindern im KZ Theresienstadt angefertigt wurden.

Obradni sin - Zeremonienhalle
Ausstellung von alten Grabsteinen, medizinischen Geräten u.a.

Jüdisches Gemeindehaus
Erbaut um 1580, restauriert im 18. Jhdt und mit Glockenturm und Uhr und versehen. Eine der beiden Uhren zählt die Zeit in entgegengesetzter Richtung und zeigt hebräische Zahlen. Heute ist das Haus Zentrum der Jüdischen Gemeinde. Es gibt dort ein kosheres Restaurant namens "Shalom".

   
   
zurück zur Übersicht