Ein kurzer Reiseführer zu Karlsbad

Karlsbad, auf tschechisch Karlovy Vary genannt, war bis zur Jahrhundertwende einer der berühmtesten Kurorte Europas und Treffpunkt von High Society jeder Couleur: Johann Sebastian Bach, Peter der Große, Johann Wolfgang von Goethe, der englische König Edward VII, Karl Marx, Sigmund Freud - sie alle kamen und tranken von den mineralhaltigen Wassern, die wegen ihres Schwefelgehaltes als heilsam bei Gicht und ähnlichen arthritischen Krankheiten galten. Heute ist Karlsbad wieder Treffpunkt einer wohlhabenden Gästeschaft zumeist aus Deutschland und Rußland.

Sehenswürdigkeiten
Im späten 19. Jahrhundert, zur Zeit von Gründerzeit und Jugenstil herrschte auch in Karlsbad ein Bauboom, den selbst den modernitätsgewohnten Amerikaner Mark Twain in blankes Erstaunen versetzte, so ein biographischer Vermerk. Heute noch erhalten sind die Trinkkolonnaden, Grand-Hotels und Boulevards, die allein schon einen Besuch lohnen, von der reizvollen Wald- und Felsenlandschaft des Erzgbirges ganz zu schweigen. Goethe soll dort die Inspiration zu "Über allen Gipfeln ist Ruh' ...." gewonnen haben.

 

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Lage und Anreise
Karlsbad liegt unweit der deutschen Grenze zur Tschechei, zwischen Böhmerwald und Prag.
Verbinden läßt sich etwa eine Autofahrt von München nach Prag - mit einem Abstecher nach Karlsbad (über Pilsen - berühmte Stadt des Bieres - fährt man dann trotzdem).

Geschichte
Karlsbad hat seinen Namen von Karl IV., um 1550 Kaiser des "Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation" . Der Legende nach seien die heissen Quellen von Kaiser Karl entdeckt worden, als der einem fliehender Hirsch nachsetzte, der vo seinen Augen in einer heißen Quelle ertrunken sei - flugs habe Karl IV angeordnet, daß hier ein Erholungs- und Genesungsbad zu errichten sei - so oder ähnlich will es die Sage.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts hatte der Charakter Karlsbads wohl dekadente Züge angenommen - Karl Marx schrieb hier einige Kapitel seines "Kapitals" - jedenfalls sei an kaum einer zweiten Stelle in Europa soviel Mondänität erlebbar gewesen. In ganz ähnlicher Weise hatte sich schon Goethe um 1810 geäußert, der sich von Karlsbad aus auf seine berühmte Italienische Reise begab - was damals fast einer Flucht gleichgekommen sei, so die Biographien.

 

Umgebung
Karlsbad liegt an einem Zusammenfluß zweier kleiner Gebirgsflüsse, eingebettet in eine Wald- und Felsenlandschaft, wie sie so unberührt kaum noch vorzufinden ist in der näheren Umgebung des dichbesiedelten und motorifizierten Deutschlands. Zwar sind die Karlsbader Hotels nach den Zeiten sozialistischer Vernachlässigung wieder auf aktuellem Stand, was Komfort - und auch Kosten - anbelangt, doch hat dies noch nicht zu einem Ansturm von Touristen geführt. Die Wanderwege sind recht einsam, der Wind des Erzgebirges ist noch hörbar, wenn er durch die Baumwipfel streicht.

 

Veranstaltungen
Karlsbad hat ein eigenes Orchester, im "Karlsbader Herbst" kommen vor allem Werke von Antonin Dvorak zur Aufführung, Künstler und Ensembles aus aller Welt sind zu Gast.

Jedes zweite Jahr im Juli findet ein internationales Filmfestival statt.

 

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