netlounge Budget Hotel Guide Brno
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Über Brno
Brünn - auf tschechisch "Brno" und ausgesprochen ungefähr wie "Burno" - hat laut Fodor's Travelguide "a different feel than any other Czeck or Slovak city" - also eine Atmosphäre wie keine andere tschechische oder slovakische Stadt". Woran liegt das? Brünn war DAS Zentrum der Industrialisierung in der Zeit der österreichischen K. u. K-Monarchie. Hier waren nicht Sissy und Radetzkymarsch der letzte Schrei, sondern standen die neuesten und modernsten Maschinen - und modern wie sie waren, wurden sie wenig später zu Kriegszwecken eingesetzt. Im Ersten und dem folgenden Zweiten Weltkrieg versank das österrischische Kaiserreich, das - neben Frankreich - über 1000 Jahre lang die Geschichte des europäischen Festlandes bestimmt hatte. Brünn verlor seine Bedeutung und wurde eine Provinzstadt - allerdings ist sie noch und war es immer die zweitgrößte Stadt der Tschechei, mit fast 400 000 Einwohnern. Der Studenten-Reiseführer Let's Go Europe meint "... a dynamic city that epitomizes the modern Czech Republic." ("eine dynamische Stadt, die die moderne Tschechische Republik verköpert", Zitat aus der Ausgabe 2004. Jedes Jahr erscheint eine neue Auflage von Let's Go)
Brünn war nicht nur auf wirtschaftlichem, sondern auch auf kulturellem Gebiet einer der fortschrittlichsten Orte Europas. Wunderschön auch heute noch anzusehen sind die bürgerlichen Häuser im konservativ-bewahrenden, auch neoklassischen Stil. Viele "Neureiche" konnten sich den Bau einer Stadtvilla leisten, doch sehen ganze Straßenzüge, als habe Walt Disney eine mittelalterliche Hansestadt nachgebaut.
Kaum jemand traute sich nämlich, von den neuen bautechnischen Möglichkeiten Gebrauch zu machen. Anders einige in Brünn zusammengekommene Künstler und Architekten. Der wohl bekannteste unter ihnen war Mies van der Rohe. Als hätte er die Radikalität in seinen Namen geschrieben bekommen, brach er mit aller Bautradition. Seine "Villa Tugendhat" in Brünn wurde eines der bekanntesten Bauwerke der Moderne. Brünn war dadurch, dass es zum Zentrum ausgerechnet der neuen Textilindustrie geworden war, prädestiniert, auch modernem Kunsthandwerk und das was heute als "Design" bezeichnet wird, einen neuen Standort zu bieten. Nicht nur modische Muster auf Röcken und Hosen wurden hier mit neuesten Methoden für die - bekanntlich um die Jahrhundertwende durch den medizinischen Fortschritt explosiv angewachsene - Bevölkerung der Monarchie und auch des Auslands hergestellt, sondern auch das neue Wohnen propagiert und realisiert. Neben dem südlich des "preussischen" Berlins gelegenen Dessau, wo das Bauhaus das der neuen Ära des Industrialismus entsprechende Design lehrte und praktizierte, wurde Brünn zu einem Zentrum der "Neuen Sachlichkeit".
Um 1910, also kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs, arbeiteten und lebten in Brno u.a. Leos Janace, ein Komponist neuer Musik, und auch der bekannte Schriftsteller Robert Musil ("Der Mann ohne Eigenschaften"). Auch heute noch ist die Stadt kulturelles Zentrum - jedenfalls der Region -, besitzt Theater und eine "small but thriving café scene" (Fodor's), eine kleine, aber blühende Café-Szene.
Anknüpfend an die Vergangenheit als progressives Industrie- und Handelszentrum ist Brünn heute Messestadt. Der Reiseführer Fodor's etwa weist darauf hin, daß zu Messezeiten - nämlich anfangs Frühjahr und im frühen Herbst - die Hotels oft ausgebucht sind und in den bekannten Restaurants kaum ein Platz zu finden sei.
Die Gebäude des Messegelandes Vystaviste befinden sich westlich außerhalb des Stadtzentrums. Sie wurden um 1928 fertiggestellt, zum 10jährigen Jubliäum des tschechischen Staates. Die Tschechoslowakei entstand nach dem Ende des Ersten Weltkriegs, als das zuvor ganz Ost- und Südosteuropa umfassende Kaiserreich der Habsburger auf die Größe des jetztigen Österreichs reduziert wurde.
Link zur Homepage des Messegeländes:
http://node0.bvv.cz/homepage-deEine Attraktion der Stadt, die heute vielleicht jeden interessiert ist die Villa Tugendhat, deren Architekt Mies van der Rohe heißt.
Die Villa Tugendhat befindet sich nordöstlich, außerhalb des Zentrums, erreichbar mit Taxi oder Tram. Es handelt sich wohl um "the city's most famous work of architecture", so der US-amerikanische Reiseführer Fodor's: "Das berühmteste architektonische Werk der Stadt."
Zentrum der Altstadt von Brno ist der dreieckige Namesti Svobody, der Svobody-Platz. Von dort führt die Hauptstraße Masarykova ulice nach Süden zum Hauptbahnhof, der sich unmittelbar an der Südgrenze des alten Stadtkerns befindet.
Eine Seitenstraße der Masarykova führt zur Kirche Stara Radnice. Dort befindet sich ein weiterer Platz, der Zelny Tch, der mittellaterliche Marktplatz. Dort mehr als einen Blick wert ist das im Stil der Renaissance errichtete Dietrichsteijnky Palac..
Von dort gelangt man zur Kathedrale Brünns, der Chrám sv. Petra a Pavla, "fixture of the skyline" - ein Fixpunkt der Stadtsilhouette (so Fodor's). Ale sehenswert empfiehlt dieser bekannte US-amerikanische Reiseführer auch das nahegelegene Kloster Starobrenensky Klaster.
Dort führte der wohl berühmteste "Sohn der Stadt" Georg Mendel seine Experimente durch. Eine Ausstellung ist zu besichtigen im Mendellanum, (Adresse: Mendlovo nám), das vor kurz eröffnet wurde. (geöffnet Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr, Eintritt 80 Kronen, Studenten 40 Kronen, Angaben aus Let's Go Europe 2004).
Seinen Spaziergang solle man über die Uvoz ulice fortsetzen:, so Fodor's: "...If there's a unique beauty to Brno, it's in neighborhoods as this one, with its attractive houses, each in a different architectural style." - "Wenn etwas einmalig schön ist in Brünn, dann sind es Stadtviertel wie dieses, mit attraktiven Häusern, jedes in einem anderen architektonischen Stil." Viele Häuser sind nicht im Gründerzeitstil gehalten, sondern stammen aus den 20er und 30er Jahren, lassen Merkmale des Kubismus und auch des Funktionalismus erkennen.
Fodor's empfiehlt zwei Museen der Stadt:" two of Czech Republic's finest museums": the Umeleckoprumyslové museum sowie das Museum für Moderne Kunst der Stadt, der Prazkuv palác. Wegen alter Kunst wird auf den Mistodrzitelsky palac verwiesen.
Zur Kathedrale St. Peter und Paul / Chrám sv. Petra a Pavla meint Fodor's: "...probably looks better from a distance. The interior ... is light and tasteful but hardly mind-blowing." ( ... schaut wahrscheinlich aus der Ferne besser aus. Das Innere ... ist leicht und mit Stil gestaltet, wirft einem aber kaum um." Trotzdem, die "slim neo-Gothic twin sired .... are a nice touch." - Doch gäben die schlanken, neogotischen Doppeltürme, .. der Kirche einen hübschen Touch."
Seit im 30jährigen Krieg die Schweden sich von vorzeitig geläuteten Mittagsglocken zum Abzug bewegen ließen - deren Wette lautete: Wenn die Stadt bis 12 Uhr nicht genommen ist, ziehen wir ab - läuten die Glocken jeden Tag bereits um 11 Uhr zu Mittag. Bevor sie ihre Belagerung aufgaben, setzten die Schweden allerdings die Kirche in Brand, was schweren Schaden verursachte.
Wenig westlich des Zentrum ragt das Spilberk Hrad aus der Silhouette der Stadt heraus. Dieses Bauwerk hat - Hrad bedeutet auf deutsch "Burg" - eine finstere Vergangenheit. Die Burg wurde zu einem Gefängnis der habsburgischen Monarchie.
Daß die dicken Festungsmauern unüberwindbar waren, das hatten zuvor die Angriffe der Hussiten, Schweden und Preußen gezeigt, denen es nicht gelang, diese Festung zu nehmen. Einzig Napoleon habe dies geschafft, im Jahr 1809. Da war jedoch aufgrund der Entwicklung der Kanonentechnik das Bauwerk bereits nicht mehr von mitlitärischer Bedeutung. Gefängnis allerdings war es 1794 geworden. Vielleicht hat hier auch der Begriff "Festungshaft" einen seiner Anfänge - ein Wort, das 120 Jahre später in der Biographie und der Karriere Adolf Hitlers eine wichtige Rolle spielte. Und Braunau, sein Geburtsort, liegt gar nicht einmal so weit von Brünn. Während der Nazi-Zeit war in den dicken Mauern der Festung ein Luftschutzbunker untergebracht.Stará radnice - das Alte Rathaus
Hierbei handet es sich um das wohl älteste nicht-kirchliche Gebäude der Stadt, mit einem gotischen Portal, dessen Baumeister Anton Pilgram ist, der auch in Wien den Stephansdom errichtete.
Das Rathaus wurde erst 1510 fertiggestellt. Fodor's weiß von einer Legende zu berichten, die sich um ein altes Wagenrad rankt, das im Rathaus aufbewahrt wird: Ein Wagner, d.h. Wagenschmied, habe eine Wette gewonnen: Er könne - an einem einzigen Tag - einen Baum fällen, daraus ein Rad drechseln und es von seiner Heimatstadt Lednice (ca. 55 km entfernt)) nach Brno rollen. Das hat geklappt! Die Wettgegner waren so erbost, dass der Wagner fast alle seine Kunden verlor...
Der Blick vom Rathausturm sei einer der besten der Stadt, so der Reiseführer Fodor's. "What catches the eye is .... the combination of old and new that defines modern Brno. In the distance ... ... a power plant looks startingliy out of place." - "Was ins Auge fällt ... ist die Kombination von Alt und Neu, die das moderne Brno definiert. In der Ferne ... schaut ein Kraftwerk verblüffend fehl am Platz aus."Dietrichsteijnski Palace - Dietrichsteinpalais - Das Gebäude war der private Palast des Kardinals Graf Franz von Dietrichstein, der nach der Schlacht am Weißen Berg im Jahre 1620 die katholische Gegenreformation leitete. In Prag wurde als deren Hauptquartier das Clementinum auf der Ostseite der Karlsbrücke errichte, eines der größten Gebäudekomplexe Europas dieser Zeit. In dem Gebäude und dem benachbarten Bischofhaus Biskupsky dvur ist heute das Moravske Museum untergebracht, ein Museum zur Region, zur Geschichte und zur Natur der Umgebung. Das Bischofshaus ist auch architektonisch interessant: "Lovely Renaissance garden" - "Wunderschöner Renaissancegarten", merkt Fodor's an und weist auf die Arkaden hin, die nach Plänen italienischer Baumeister errichtet worden seien..
Kapuzinerkloster (Hrobka Kapucinskeho klástera / Kostel Nalezeni svateho Krize - Kirche und Kloster des Heiligen Kreuzes) - war früher Kapuzinerkloster und bergt heute ein wahres Horrorkabinett. Fodor's macht sogar eine Bemerkung zum Jugendschutz: Kinder bekämen hier Angst. Versammelt seien hier die Mumien - "unverpackt" von 2000 Adligen und Mönchen aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Die bekannteste sei die des Freherrn von Trenck, der nach der Legende in den Kerkern der Spilberk-Burg gefangengehalten worden sei. Trenck war Anführer des für seine Skrupellosigkeit bekannten Panduren-Regiments der österreichischen Armee - seine Biografie ist vom deutschen Fernsehen verfilmt worden und flimmerte in den 70er Jahren über die Bildschirme .- viele Baby-Boomer werde sich erinnern. Im Jahre 1749 wurde seine Leiche hier beigesetzt, ihm vor einigen Jahren allerdings von einem Besucher der Kopf "geklaut".
Auch der Reiseführer Let's Go Europe zählt das Kapuzinerkloster zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Brnos, neben Spilberk Hrad und Mendellanum.Mistrodrzitelsky palac - "splendid Baroque palace" - "blendender Barockpalast", so Fodor's. Drinnen gotische, barocke und Malerei des 19. Jahrhunderts. Fodor's weist auf die "ethereal rococo ageants" des Malers Anton Maulbertsch hin.
Namesti Svobody - Freiheitsplatz - "here and along the adjoining strees you'll find the city's best stores and shopping opportunities." - "hier und in den angrenzenden Straßen finden sie die besten Läden und Einkaufsmöglichkeiten der Stadt." . Viele Gebäude aus dem 19. Jahrhundert, die auf österreichische Architekten zurückgehen. Fodor's weist auf Klein Palace hin, in der Namesti Svobody 10, "stolid", von Theophil Hansen und Ludwig Forster, die beide durch Bauwerke der Wiener Ringstraße berühmt wurden.
Prazkuv palac - beherbergt nach dem Veletrzni palac in Prag die größte Sammlung von zeitgenössischer Kunst in der Tschechei. "A certain folksy flavour" - "eine gewisse Tendenz zur Volkskunst" stellt Fodor's fest.
Umeleckoprumyslove muzeum - Museum für Angewandte Kunst - Untergebracht in einem der schönsten Neo-Renaissance-Gebäude der Stadt, so Fodor's stelle dieses Museum gotische Kunst sowie u.a. Kunstgewerbliches aus der Zeit des Jugendstils zur Schau. Fodor's weist auf das elegante Mobiliar aus Josef Hoffmanns "Wiener Werkstätte" hin.
Vystaviste - die ältesten Gebäude der Messehallen datieren von 1928, wurden zum zehnjährigen Jubiläum der Tschechei errichtet. Der berühmte, aus Brünn stammende Architekt Adolf Loos entwarf das Innere der Gebäude. Fodor's weist auf den Pavillion der Stadt Brünn hin, geschaffen von Bohuslav Fuchs, "an airy network of vaulted glass halls" - " ein lufterfülltes Netzwerk gewölbter Glasshallen.." Das "Pavillion Z" getaufte Gebäde stammt aus dem Jahr 1959. Die Messehallen seien leider zwischen den Messen geschlossen. Tel. 05 - 4115 3101.
Zeny trh - Kohlmarkt - "The only place where Brno begins to look like a typical Czech town" - "der einzige Ort, wo Brno endlich wie eine typische tschechische Stadt aussieht." HIer wird tatsächlich Gemüse verkauft und steht der Parnassus Fountain, eine "barocke Explosion" (so Fodor's: "baroque outburst"). Dieser Brunnen wurde von Johann Bernhard Fischer von Erlach geschaffen: Herkules tötet einen dreiköpfigen Drachen, Amphitrite erwartet die Ankunft ihres Geliebten.
Besonderer Besuchstipp von Fodor's ist Moravsky Krumlov - wo sich ein Monumentalgemälde des Malers Alfons Mucha befinde. Der Ort liegt in der Nähe der Autostraße von Brno nach Mikulov. .
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